MTP®/MPO Modul Kassette

MTP®/MPO Verkabelungssysteme schwimmen weiter auf der Erfolgswelle

  

Klassiker für das Rechenzentrum: MTP® Stecksysteme für optimale Abläufe - damals und heute

Die Entwicklungszyklen in der IT-Branche werden immer kürzer – ganz nach dem Motto: schneller, höher, weiter. Was gestern noch Hype war, ist heute schon ein alter Hut. Fehlentwicklungen sind dabei nicht ausgeschlossen. Dabei wird viel Geld in den Sand gesetzt.

Das gilt nicht für alle Bereiche der IT, denn die Verkabelungsbranche beispielsweise geht das Ganze etwas ruhiger an. Hier setzt man auf Erfahrungswerte und die kontinuierliche Weiterentwicklung bewährter Lösungen. Schließlich ist die Verkabelung in jedem Rechenzentrum das Rückgrat für einen kontinuierlichen Betrieb und den reibungslosen Datenaustausch. Experimente sind da nicht gefragt.

Kupfer ist dabei nach wie vor ein Klassiker. Allerdings sind auch Glasfaser-Verkabelungen nicht mehr aus der IT-Welt wegzudenken. Kaum bekannt ist, dass IBM einen wesentlichen Beitrag zur Erfolgsgeschichte der Glasfaser leistete. Mit dem Auftrag zur Entwicklung der MTP® Technologie, stieß „Big Blue“ in den 1990er Jahren eine besondere Entwicklungsgeschichte im Bereich der Steckverbindungen an. MTP® Stecksysteme haben damals wie heute die Abläufe in Rechenzentren optimiert. Und Verkabelungs-Pionier Rosenberger OSI schreibt diese Erfolgsgeschichte immer noch fort.

  

Erfolg hat viele Väter

Legendenbildung macht auch vor den diversen Segmenten der IT nicht halt. So reklamieren vorgebliche Urheber gern die Vaterschaft für das ein oder andere Produkt sowie für innovative oder gar revolutionäre Lösungen. Die Wahrheit bleibt dabei manchmal auf der Strecke. Nicht immer kommen technologische Highlights unmittelbar aus den Entwicklungsschmieden, die deren Urheberschaft auf ihre Fahne schreiben. Oft haben Lösungen eine viel längere Geschichte und einen Ursprung, den kaum noch jemand kennt – denn die IT ist ja bekanntermaßen schnelllebig. Ärgerlich für die Entwickler, die Pionierarbeit geleistet und in der Vergangenheit tatsächlich den Grundstein für ein bahnbrechende Entwicklung oder ein spektakuläres Produkt gelegt haben. Sie geraten in Vergessenheit, während andere unverdient die Lorbeeren einsammeln.

Ein Beispiel dafür sind Entwicklungen rund um die Glasfaser. Hier lohnt ein Blick in die Vergangenheit, will man die Entwicklungsgeschichte und den Erfolg der LWL-Datenverkabelung verstehen. So lässt sich auch rekapitulieren, welche Fortschritte in diesem Umfeld innerhalb nur weniger Jahre gelungen sind.

  

Innovative Entwicklungsarbeit - die MTP®/MPO Modul-Kassette

Modernste Kabel sowie die dazugehörenden Komponenten sind heute in allen Unternehmen weltweit das Gerüst für jede Infrastruktur. Dank innovativer Entwicklungsarbeit konnte die Leistung der Verkabelung kontinuierlich verbessert werden. Heute sorgen die versteckten Helfer in den Doppelböden und Kabeltragsystemen der Rechenzentren für eine hohe Verfügbarkeit, Sicherheit und nicht zuletzt für einen durchgängigen Datenfluss. Zeitgemäße Verkabelungsstrukturen spielen daher eine entscheidende Rolle für die Geschäftsprozesse von Organisationen und somit auch für deren wirtschaftliche Stabilität. Das wird häufig unterschätzt.

Einer der heimlichen Stars im Segment der Glasfaserverkabelung für Rechenzentren ist die MTP®/MPO Modul-Kassette. Hier lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit, denn die Lösung hat eine (für den IT-Bereich) lange Geschichte. Die Ursprünge der MTP®/MPO Modul-Kassette reichen zurück in die Anfänge der 1990iger Jahre. Seinerzeit begann die Firma US Conec auf Initiative des IT-Giganten IBM damit, ein Push-Pull Stecksystem rund um die 12-Fasern MT-Ferrule herum zu entwickeln. Diese war zu diesem Zeitpunkt bereits seit 10 Jahren erfolgreich auf dem Markt. Dieses Mehrfaser-Stecksystem wurde unter dem US Conec Brand MTP® in den Markt eingeführt.

  

Mit Teamarbeit zum Erfolg - das erste MTP® Verkabelungssystem für Rechenzentren

1995 starteten dann die MTP® Pioniere Siecor (Siemens Corning Joint Venture) und OSI (heute Rosenberger OSI) die Entwicklung des ersten, IBM FTS genannten, MTP® Verkabelungssystems für Rechenzentren. Unterstützt wurden sie dabei durch US Conec. Die Markteinführung von IBM FTS erfolgte 1997. Das System basierte auf werkskonfektionierten Trunkkabeln mit bis zu 144 Fasern, die mit der entsprechenden Anzahl 12-Fasern MTP® Steckern auf beiden Seiten ausgestattet waren. Damit die zwölf Fasern der MTP® Stecker auf sechs einzelnen ESCON Duplexkanäle ausgeführt werden konnten (heute Port-Breakout genannt), entwickelten Siecor und OSI die ersten MTP® Modul-Kassetten und Harnesse.

MTP®-Pionier Harald Jungbäck, heute Produkt Manager für Rechenzentrums-Verkabelungssysteme bei Rosenberger OSI, erinnert sich: „Das MTP® Verkabelungssystem IBM FTS war nicht nur das erste seiner Art, sondern auch seiner Zeit weit voraus.“ Er war von Anfang an in die Entwicklung des ersten MTP® Verkabelungssystems involviert und hat die verschiedenen Entwicklungsstufen dieser bahnbrechenden Verkabelungs-Technologie bis heute begleitet. Für Harald Jungbäck war das eine spannende Zeit, in der er und sein Team viele Erfahrungen sammelten, die aber auch kräftezehrend war, denn Entwicklungsarbeit kennt keinen normalen Büroschluss.

Der Aufwand allerdings habe sich gelohnt, so sein Fazit: „Mit der Lösung konnten die 17 Mbit/s des ESCON Protokolls bis zu 2 km über eine Multimodefaser mit 62,5 µm Kerndurchmesser übertragen werden. Die Multimode MTP® Verbindungen hatten damals noch bis maximal 1,2 [dB] Einfügedämpfung, sind aber seit vielen Jahren durch die Entwicklung der Elite® Ferrulenqualität von US Conec auf maximal 0,35 [dB] reduziert worden.“

  

Revolution im Rechenzentrum

Die Vorteile der neuen Technologie waren in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre nahezu revolutionär. Betreiber von Rechenzentren erkannten das schnell und sprangen in großer Zahl auf die neue Verkabelungstechnologie an. So ermöglichte der Einsatz des jungen MTP® Steckers bis dahin noch nie dagewesene kurze „plug-and-play“ Installationszeiten bei der Rechenzentrumsverkabelung. Die Folge waren deutlich reduzierte Projektzeiten sowie eine schnellere Verfügbarkeit der Infrastruktur. Analog dazu stieg die Flexibilität bei Moves, Adds and Changes (MAC) auf das seinerzeit mögliche Maximum.

Auch auf Wartungsarbeiten oder Reparaturen wirkte sich die neue Technologie aus. Denn der Austausch von MTP® Modul-Kassetten oder Harnessen oder der Wechsel des Patch-Stecksystems auf der Front waren plötzlich fast ein Kinderspiel, gingen einfach, schnell und kostengünstig über die Bühne. Mehr als zwei Jahrzehnte waren z.B. der Wechsel von ESCON auf SC-Duplex, oder von SC-Duplexauf LC-Duplex, kurz auch der MT-RJ als Patch-Stecksystem fast eine Art Standard. „Für uns und unsere Kooperationspartner galt und gilt dabei bis heute: Qualität ist nicht verhandelbar“, so MTP®-Pionier Jungbäck.

  

Markt im Steigflug - Hohe Akzeptanz der MTP®/MPO Technologie

Aufgrund der vielen Vorteile und des hohen Rationalisierungspotenzials hat sich diese Art von LWL-Verkabelungssystemen schnell und sehr erfolgreich im Markt etablierte. Der Bedarf war groß, der Markt befand sich im Steigflug. Aufgrund seiner hohen Marktakzeptanz wurde der MTP® im Jahr 2000 zudem in der IEC 61754-7 als MPO normiert. Das rief auch andere Anbieter auf den Plan. Marktbegleiter von Siecor und OSI wollten die Vorteile der Lösung ebenfalls für ihre Produkte nutzen und begannen etwa um die Jahrtausendwende herum damit, ebenfalls MTP®/MPO Verkabelungssysteme zu entwickeln.

Rosenberger OSI ist allerding nicht nur ein Pionier der MTP®/MPO Technologie, sondern hat diese auch konsequent weiterentwickelt und dem aktuellen Bedarf angepasst. Die Jahrzehnte lange Erfahrung der Entwickler fließt dabei kontinuierlich in die Arbeit mit ein.

Und die Entwicklungsgeschichte, die Rosenberger OSI durch die MTP®/MPO Technologie anstieß, wird weiter fortgeschrieben und fließt kontinuierlich in neue Lösungen ein. Ein Beispiel dafür ist beispielsweise 400GBASE-SR8, das Analysten für eine der stark wachsenden Anwendung in Rechenzentren halten. Rosenberger OSI hat dafür 2020 PreCONNECT® SEDECIM im Portfolio, ein System, das auf einem 16-Fasern MTP®/MPO Stecker basiert. Als 16-Fasern multimode OM4 Variante, mit einem MTP®/MPO 16 Port auf der Rückseite sowie acht LC-Duplex Ports auf ihrer Vorderseite, ist die MTP®/MPO Modul-Kassette inzwischen auch fit für den Port-Breakout von mit MTP®/MPO 16 werkskonfektionierten PreCONNECT® SEDECIM Trunkkabeln.

  

Generell ist Rosenberger OSI im Bereich der MTP®/MPO Verkabelungssysteme gut und zukunftssicher aufgestellt. Mit PreCONNECT® DUODECIM, PreCONNECT® OCTO und PreCONNECT® SEDECIM, sowie den dazu passenden 19“ Gehäusesystemen steht ein breites Portfolio zur Verfügung, das über die gesamte Evolution von MTP®/MPO Verkabelungssystemen den Bedarf für zahlreiche Anwendungsfälle abdecken kann.

Planen Sie die Aufrüstung Ihres Rechenzentrums mit Glasfaser? Oder haben Sie bereits Erfahrung mit LWL-Verkabelungen gemacht?