Vorteile und Aufbau im Colocation Rechenzentrum

Colocation-Rechenzentrum: Stärken, Aufbau und Herausforderungen

  

Rechenzentren (RZ) sind neben den Telekommunikationsnetzen die Basisinfrastruktur der Digitalisierung. Ihre Leistungsfähigkeit und Bedeutung haben in den letzten Jahren stetig zugenommen. Insbesondere der Markt für Colocation-Rechenzentren wächst rasant: Arizton Advisory and Intelligence prognostiziert dem Colocation-Markt bis 2027 eine weltweite CAGR-Wachstumsrate von knapp 6,5 Prozent (gegenüber 2021) . Auch in Deutschland nimmt die Nachfrage zu. Nach Angaben des Branchenverbandes Bitkom nutzen hierzulande bereits mehr als 10.000 Unternehmen Colocation-Services . Bis 2025 soll der Colocation-Anteil an den Rechenzentrumskapazitäten von rund 40 Prozent im Jahr 2020 auf satte 50 Prozent steigen.

Inhaltsverzeichnis:

  

Das Colocation-Prinzip

Colocation im Endkundensegment bietet Unternehmen dedizierten Raum für IT-Infrastruktur in einem gemeinsam genutzten Rechenzentrum. Anstatt also die IT-Infrastruktur im eigenen Gebäude zu installieren, mieten Unternehmen Platz in einem Colocation-Zentrum. Dabei kaufen sie in der Regel ihre eigene Verkabelung einschließlich Server, Speicher und Firewalls, und bezahlen den Colocation-Anbieter für Raum, Kühlung, Stromversorgung, Bandbreite und physische Sicherheit. Die Betriebsrisiken der RZ-Anlage und die Kapitalinvestitionen für den Bau, Umbau und die Bereitstellung der (Gebäude-)Infrastruktur trägt der Colocation-Anbieter. Der Kunde ist bei Colocation für die Installation und Konfiguration seines Servers selbst verantwortlich und behält das Eigentum an Verkabelung, Hardware sowie Software.

  

Vorteile von Colocation-Rechenzentren

Für Unternehmen mit einer großen IT-Landschaft stellt sich oft eine Kombination aus eigenem Rechenzentrum und Colocation als ideal heraus. Denn Geschäftsprozesse, die unternehmenskritisch sind und eine bessere Überwachung und Kontrolle erfordern, sollten besser inhouse bleiben. Colocation ist daher nicht als eine "oder", sondern eher als eine "und"-Option zur Ergänzung der eigenen Kapazitäten zu betrachten. Für Unternehmen, die expandieren oder aufrüsten wollen, kann Colocation eine sinnvolle Option sein.

Skalierbarkeit: Die Partnerschaft mit einem Colocation-Anbieter ermöglicht es Unternehmen, Kapazitätsanforderungen schnell und ohne Kapitaleinsatz zu erfüllen. Unternehmen, die ihren Wachstumskurs nicht halten können, haben die Möglichkeit, Kapazitäten problemlos zu reduzieren. Diese Flexibilität geht über Platz und Stromversorgung hinaus und ermöglicht es Unternehmen, die Bandbreite schnell zu erhöhen, um Verkehrsspitzen abzufangen, die zu Leistungsproblemen und Ausfällen führen können.

Redundanz & Konnektivität: Colocation-Rechenzentren verfügen über eine redundante Infrastruktur, um eine hundertprozentige Verfügbarkeit zu gewährleisten. Dazu gehören mehrere USV-Anlagen, Kühlaggregate, Generatoren, Stromnetze und Stromeinspeisungen. Solche robusten Umgebungen stellen sicher, dass bei Ausfall eines kritischen Elements ein anderes dessen Funktion übernehmen kann. Darüber hinaus bieten sie in der Regel eine fortschrittliche Vernetzung und Zugang zu einer Vielzahl von Carriern und großen Hyperscale-Clouds.

24/7-Expertise vor Ort: Der Betrieb eines Rechenzentrums erfordert viel Zeit und Fachwissen. Colocation beinhaltet ein erfahrenes Team von Fachleuten, die die Anlage überwachen. Diese Teams stehen rund um die Uhr zur Verfügung, um auftretende Probleme zu lösen und die bestmögliche Leistung zu gewährleisten.

  

Colocation: Typischer Aufbau und Herausforderungen

Colocation-Rechenzentren bestehen typischer Weise aus verschiedenen Bereichen wie Kundenbereichen (Rack, Cages, Suites), Zonenverteilern (für Kühlung & Energie) und Meet-Me Rooms, welche die digitale Verbindung zur Außenwelt herstellen. Rechenzentrumskunden nutzen die Meet-Me-Rooms, um sich mit einem oder mehreren Carriern zusammenzuschalten oder Querverbindungen herzustellen.

  

Die verschiedenen Bereiche und Kundenanforderungen stellen Colocation-Betreiber vor unterschiedliche Herausforderungen. Eine davon ist der stetige Wechsel von Kunden. Durch deren unterschiedlichen Anforderungen an die Verkabelung kommt es immer wieder zu Termindruck. Oftmals ist bei der Anbindung neuer Kunden ein vereinbartes Service Level Agreement einzuhalten. Die Nutzung von hochverdichteten Panels ermöglicht eine optimale Raumausnutzung, erschwert aber oftmals das Patchen. Eine weitere Herausforderung im Colocation-Rechenzentrum ist die Verkabelung, denn oftmals ist eine komplexe Kabelführung notwendig. Zudem ist der Platzbedarf innerhalb der Kabelkanäle hoch, insbesondere beim Übergang verschiedener Brandabschnitte. Durch das dynamische Wachstum in einer Colocation, besteht darüber hinaus ein hoher Bedarf nach Skalierbarkeit. Im Bereich der Meet-Me-Rooms nimmt die Anzahl anzuschließender Telekomanbieter stetig zu. Hier besteht zudem die Notwendigkeit von redundanten Tier IV Strukturen.

  

Lösungen für Colocation-Anbieter

Outsourcing bzw. das Nutzen von Managed Services, kann ein echter Mehrwert für Colocator sein. Dabei wird ein externer Anbieter zur Erbringung von IT-Dienstleistungen beauftragt, und zwar genau dann, wenn diese benötigt werden. Der Colocator spart dabei die Kosten für die Einstellung von Fachkräften, die er möglicherweise langfristig nicht benötigt. Managed Services können zudem der Entlastung der eigenen Fachkräfte in Spitzenzeiten dienen. Auch im Bereich der Installation können Dienstleister bei der Einrichtung neuer Verkabelungswege unterstützen.

Eine Möglichkeit bei der Erst-Installation Zeit zu sparen, ist der Wegfall der Stecker-Reinigung. Bei LWL-Verkabelungssystemen ist dies durch versiegelte Kupplungsinterfaces möglich. Rosenberger OSI nennt dieses Qualitätsmerkmal PreCONNECT® PURE und bietet es aktuell für alle LWL-Verkabelungssysteme mit LC-, MTP® oder MU-Stecker an.

Damit der Colocation-Anbieter flexibel auf unterschiedliche Kundenwünsche eingehen kann, bedarf es Komponenten mit Individualisierungsmöglichkeiten. Gerade in Bezug auf Cage und Suite-Kunden ist die Skalierbarkeit der Verkabelungsinfrastruktur sehr wichtig. Diese benötigen oftmals nur eine schrittweise wachsende Bandbreite und Zunahme der Faserkanäle, damit Ihre operativen Kosten möglichst auch nur parallel mit Ihrer IT wachsen. Einen hohen Grad an Modularität und Skalierbarkeit bieten Gehäusesysteme mit verschiedenen Höhen- und Breitenteilungen der Frontplatten, variabler Segmentierung der Gehäuse-Rückwände und diverser Paneltiefen. Optimalerweise sind zudem mehrere Kupplungs- und Fasertypen sowie LWL- und Kupfer-Datenverkabelung innerhalb eines Gehäuses flexibel mischbar. Das hochmodulare und kunststoffreduzierte 19“ PreCONNECT® SMAP-G2 Gehäusesysteme vereint alle diese Optionen in einem Panel. Speziell für die Spleißverkabelung ist PreCONNECT® SMAP-G2 SD auch als Spleißgehäuse verfügbar.

Rosenberger OSI bietet für Colocation-Anbieter alles aus einer Hand: Dienstleistungen und Produkte. Der Vorteil für Colocator ist, dass dadurch keine Informations- und Zeitverluste sowie Gewährleistungsfragen entstehen.

Fazit

Sehr viele Unternehmen setzen auf Colocation. Ihre Wünsche an Colocation-Services sind oftmals individuell. Colocation-Anbieter stehen dadurch vor vielfältigen Herausforderungen sowohl im Bereich der IT-Infrastruktur als auch bei der Einhaltung von Service Level Agreements. Gefragt sind hier modulare und ausfallsichere Lösungen, um den Kunden eine individuelle, zukunftssichere IT-Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Um Service-Spitzen abzufangen und dem Fachkräftemangel kurzfristig entgegenzuwirken ist die Beauftragung von externen Dienstleistern für Colocator eine optimale Lösung.