30 Jahre Innovation

30 Jahre im Zeichen der Innovation, Trendausblick 2022 und darüber hinaus

  

Interview mit Thomas Schmidt – Geschäftsführer von Rosenberger OSI

Seit der Gründung im Jahr 1991 hat sich Rosenberger OSI von einem deutschen Konfektionär zu einem globalen Anbieter von integrierten Lösungen entwickelt. Grund genug, am Ende des Jubiläumsjahres 2021 innezuhalten und mit Geschäftsführer Thomas Schmidt die Erfolgsgeschichte kurz Revue passieren zu lassen sowie der spannenden Frage auf den Grund zu gehen, was die Zukunft für das Unternehmen bereithält und welche Trends er für 2022 und darüber hinaus sieht.

Rosenberger OSI hat als deutscher Konfektionär begonnen und ist heute ein globaler Experte für innovative Verkabelungsinfrastrukturlösungen und Dienstleistungen. Wie wurde das erreicht? Wie sehr haben die Mitarbeiter das Ergebnis beeinflusst?

Thomas Schmidt: „Wir hören dem Kunden aufmerksam zu. Dies ist eine der wichtigsten Eigenschaften unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Rosenberger OSI. Die Schmerzpunkte zu kennen, zu wissen, wo die Probleme liegen, befähigt uns, die richtigen Lösungen für unsere Kunden und die verschiedenen Märkte zu finden. Das ist eine ganz einfache Erfolgsformel und drückt das aus, was andere Customer Centricity nennen. Aus strategischer Sicht würde ich behaupten, dass unser einzigartiges Geschäftsmodell als integrierter Lösungsanbieter, der Verkabelung in Kombination mit unseren umfassenden Dienstleistungen anbietet, uns zu einem starken Partner auf dem globalen Markt macht. Außerdem machen unsere Mitarbeiter in Europa und Nordamerika den Unterschied aus. Der Spaß an der Arbeit sowie die Dynamik und Effizienz der Teamarbeit sind die Grundlage dafür, dass wir als Experte für Verkabelung und Dienstleistungen wahrgenommen werden. “

Was sind die wichtigsten innovativen Elemente, die Rosenberger OSI auf den Markt gebracht hat?

Thomas Schmidt: „Ich könnte antworten, es war der 144-Faser-Trunk, den wir 1991 erfunden haben, oder die PreCONNECT® PURE Lösung mit ihrer Unempfindlichkeit gegenüber Verschmutzung in Rechenzentren, et cetera, et cetera… Aber es ist nicht ein einziges herausragendes Produkt, für das Rosenberger OSI bekannt ist. Vielmehr ist es die Gesamtheit aller Innovationen, die der Marke Rosenberger OSI Wertschätzung verschafft. “

Anlässlich der Auszeichnung zum “Digitalen Innovationsführer”, die Rosenberger OSI Anfang dieses Jahres erhalten hat, wurde kommuniziert, dass Rosenberger OSI in der Vergangenheit richtig gehandelt hat und mit dem 30-jährigen Firmenjubiläum die Reise in die Zukunft antritt. Was waren die besten Entscheidungen in der Vergangenheit und wohin wird die Reise in die Zukunft führen?

Thomas Schmidt: „Eine bahnbrechende Entscheidung, die wir vor fünf Jahren getroffen haben, war die Abschaffung unserer alten, schwerfälligen und unflexiblen Organisationsstruktur. Der eigentliche Weckruf kam damals von unseren Kunden, die sagten: Ihr seid genauso langsam wie eure Konkurrenten. Plötzlich wurde uns klar, dass dies wahr ist und wir uns nicht mehr von den anderen unterscheiden. Wir litten unter längeren Lieferzeiten, Entscheidungen wurden hinausgezögert und die Entwicklung neuer Produkte dauerte ewig. Das heißt, wir hatten unsere überzeugenden Erfolgsfaktoren verloren. Nach einer umfassenden Analyse- und Reflexionsphase haben wir uns entschlossen, uns neu zu erfinden - mit dem Fokus auf Geschwindigkeit, Flexibilität und Innovationskraft. 2018 haben wir unsere dreijährige Transformation zu einer Prozessorganisation ohne klassische Hierarchien und starre Strukturen abgeschlossen. Heute haben wir eine moderne und zukunftssichere Organisation mit begeisterten Menschen, die in Teams mit großzügigem Entscheidungsspielraum zusammenarbeiten, und wir alle streben nach einem stetigen Wachstum unseres Unternehmens. "Sei immer anders als die anderen, sei besser und schlage die Konkurrenz", dieses Motto ist ein guter Begleiter auf unserer Reise in die Zukunft.“

  

2021 wird das erfolgreichste Jahr in der Geschichte des Unternehmens. Wie lässt sich das erklären?

Thomas Schmidt: „Wir sind stolz darauf, dass wir in den letzten beiden Jahren ein kumuliertes Wachstum von mehr als 40% erreicht haben. Vor allem das Rechenzentrumsgeschäft in Europa und die Telekommunikationsumsätze in Nordamerika haben unseren Umsatz angekurbelt. Nach der Analyse dieses beeindruckenden Umsatzanstiegs können wir sagen, dass die Pandemie die Digitalisierung der gesamten kritischen Netzwerke beschleunigt hat. Wir haben von den sofortigen Investitionen in die kritische Infrastruktur profitiert, nachdem sich fast die ganze Welt verabschiedet hatte und in einen Lockdown-Modus überging. Home Office, Home Schooling, Einkaufen von zu Hause aus, all diese Anwendungen verlangten massiv nach einer stabilen und adäquaten IT-Infrastruktur und genau darum geht es in unserem Kerngeschäft.“

Für 2021 waren folgende Neuerungen geplant: eine neue Lösung für die LAN-Welt, der weitere Ausbau des Serviceportfolios und die groß angelegte Digitalisierungsoffensive. Wie ist es gelaufen?

Thomas Schmidt: „Wir haben unsere LAN-Produktfamilie mit kosteneffizienten und zeitsparenden End-to-End-Lösungen in Kupfer und Glasfaser komplettiert. End-to-End umfasst auch die aktive Komponente zum Betrieb einer LAN-Infrastruktur. Erst kürzlich konnten wir unsere ersten Projekte im Bereich der Schuldigitalisierung gewinnen.

Bei den Services sind wir auf unserem Erfolgskurs geblieben. Im Jahr 2020 erwirtschaftete der Geschäftsbereich Services bereits ein Drittel des Gesamtumsatzes und hat diese Dominanz auch in 2021 bestätigt. Services wurde zur dritten Säule unseres Geschäfts. Bisher waren wir stark bei Installations- und Betriebsdienstleistungen und werden diese mit Planungs- und Beratungsdienstleistungen für den Neubau, die Konsolidierung, die Auffrischung und den Umzug von Rechenzentren ergänzen.

Unsere Digitalisierungskampagne ist eine langfristige Transformation zur Bewältigung der sich schnell verändernden und dynamischen Herausforderungen der Geschäftswelt. Unsere Überzeugung: Digitalisierung ist ein Muss, sonst verschwindet man vom Markt. Mit dem breiten Spektrum an digitalem Know-how unserer Mitarbeiter verstehen wir den Informationsfluss und den Umgang mit Daten und nutzen die digitalisierten Systeme routiniert. Durch die Verknüpfung der einzelnen Fachkompetenzen mit neuen digitalen Lösungen ergeben sich neue Möglichkeiten, die wir erkennen, umsetzen, nutzen und konsequent weiterentwickeln. Die Digitalisierung beeinflusst nicht nur den Umgang mit unseren Daten, sondern auch unsere tägliche Zusammenarbeit. Schnelles, flexibles und verteiltes Arbeiten ist heute Teil des Arbeitsalltags.“

Und wie sieht es im Jahr 2022 und darüber hinaus aus? Was sind die Pläne für das Unternehmen und vor allem die Trends, die Rosenberger OSI in seinen Märkten sieht?

Thomas Schmidt: „Im Jahr 2022 und darüber hinaus werden wir das bereits erreichte stabilisieren und unseren Kurs, kontinuierlich zu wachsen, beibehalten. Unterstützt wird das Wachstum durch einen hohen Digitalisierungsgrad all unserer Prozesse.

In Bezug auf Trends haben wir fünf Fokusthemen identifiziert, in denen wir für die kommenden Jahre für uns substantielles Geschäft sehen. Das betrifft zum Einen den Markt der Datenverkabelung in Gebäuden (LAN). Der Bedarf an Unterstützung bei der Planung von Digitalisierungsprojekten, ob in Schulen, Krankenhäusern oder KMUs, steigt nicht nur wegen der Pandemie enorm. Genau hier können wir mit unserer Expertise punkten.

Neben einem starken Wachstum im Colocation-Markt sehen wir auch zahlreiche Projekte im industriellen Umfeld, etwa im Bereich Smart Grid oder im Transportwesen. Branchenübergreifend sind unsere IT-Beratungsleistungen zunehmend gefragt, um IT-Infrastrukturen fit für die Zukunft zu machen, zum Beispiel im Hinblick auf KRITIS V. Und nicht zuletzt hält das Online-Shopping Einzug in unsere Branche und wir sehen eine steigende Nachfrage nach 24/7-Verfügbarkeit und Lieferbarkeit unserer Produkte. Deshalb werden wir unseren Webshop weiter ausbauen, um dieser Nachfrage gerecht zu werden.“