Die passende IT-Strategie für die RZ-Konsolidierung finden
Zwischen On Premises, Colocation und Cloud
Sobald die Zielsetzung und die Meilensteine des Transformationsprojekts definiert sind, steht schon die nächste Grundsatzentscheidung an: Wie geht man mit dem Thema Cloud um? Welche Anwendungen sollen „cloudifiziert“, welche in der eigenen Bestands-IT „on premise“ behalten, welche in eine Colocation ausgelagert werden? Werden die Ziele durch die Erneuerung der Bestands-IT oder vielmehr durch die Zusammenlegung verschiedener Standorte erreicht? Grundsätzlich geht es immer um diese drei Optionen und deren Gewichtung innerhalb der IT-Strategie: On Premises, Colocation oder Cloud. Wie hier aber der Fokus gesetzt werden soll, muss gründlich evaluiert werden.
Standards und Methoden für eine erfolgreiche IT-Transformation
Fällt die Wahl auf einen der etablierten Cloud-Anbieter, kommen bei der Umsetzung des Transformationsprojekts vordefinierte Tools zum Einsatz. Man gibt vieles aus der Hand, muss aber gleichzeitig in Kauf nehmen, dass auf den Prozess an sich nur sehr marginal Einfluss genommen werden kann. Bei Non-Cloud Lösungen sieht das ganz anders aus. Die Individualisierung ist grenzenlos. Hier können verschiedene Tools, wie beispielsweise SWOT-Analysen, Checklisten vom BSI (Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik) oder der TÜVit eigene Kriterienkatalog TSI.STANDARD (Trusted Site Infrastructure) eingesetzt und als Orientierungshilfe genutzt werden. Gerade bei kritischen Infrastrukturen sind die zahlreichen gewichtigen Abnahmekriterien maßgebend. Um den Herausforderungen angemessen zu begegnen, die bei der Migration oder bei der Neuplanung eines Rechenzentrums oder eines Serverraums zu bewältigen sind, ist beispielsweise eine Analyse der Anforderungen nach KRITIS inklusive der branchenspezifischen Sicherheitsstandards (B3S) sowie der entsprechenden Normen wie ISO 27799 unabdingbar. Wird die Informationstechnik erneuert und verlagert, besteht die primäre Schwierigkeit darin, den Standortwechsel eines hochkomplexen, sensiblen Systems ohne Datenverlust zu gewährleisten und dabei Ausfallzeiten zu vermeiden oder kontrolliert zu managen.
Hyperkonvergenz als Erfolgsfaktor bei Hybridmodellen
Um sicherzustellen, dass auch nach der IT-Transformation die Flexibilität gegeben ist, sich frei zwischen den drei Optionen On Premises, Colocation und Cloud zu bewegen, sollte insbesondere die Interoperabilität zwischen den verschiedenen Systemen gegeben sein und daher einen Schwerpunkt innerhalb des Projekts einnehmen. Stichwort: Hyperkonvergenz. Bei einem hyperkonvergenten System werden Rechen-, Speicher, Netzwerk- und Virtualisierungsressourcen zu einer Software-definierten Einheit zusammengefasst und als eine einzige Anwendung verwaltet. Großer Vorteil ist, dass komplexe Infrastrukturen zentralisiert und dadurch Schnittstellen reduziert, Ineffizienzen beseitigt und Rechenleistungen erhöht werden können. Bei der Orchestrierung von Containersystemen hat sich beispielsweise das Open-Source-System Kubernetes als wichtiger Standard etabliert.